Die Geschmäcker sind verschieden. Was sich tagtäglich an engstirnig ausgefochtenen Diskussionen rund um Musik, Film, Essen und Urlaubszielen zeigt. Gilt auch für den Garten. Während die einen Geschmack an möglichst grünen Landhausgärten finden, darf es für die anderen ein bisschen spezieller sein. Genau solch ein Fall für besondere Geschmäcker ist auch der Steingarten. Doch wer bei diesem Begriff sofort an lieb- und vor allem leblose Steinwüsten in deutschen Vorgärten denkt, weit gefehlt: Steingärten sind so viel mehr als das. Was es beim Steingarten-Anlegen zu beachten gilt, welche Steingarten-Pflanzen es gibt und wie Du Deine kreativsten Steingarten-Ideen umsetzen kannst, erfährst Du hier:

1. Vorteile & Merkmale
2. Steingarten-Pflanzen
3. Steingarten anlegen: Step by Step
4. Steinwüste vs. traditioneller Steingarten

Neben den richtigen Steinen braucht ein schöner Steingarten aber natürlich auch die passenden Pflanzen. Grundsätzlich musst Du dabei beachten, dass Pflanzen für einen Steingarten einem hohen Maß an Sonne ausgesetzt werden und mit einem nährstoffarmen und trockenen Boden harmonieren müssen. Aber auch Faktoren wie Schatten und Pflanzhöhe spielen bei Steingarten-Pflanzen eine wichtige Rolle. Hier ein kleiner Überblick über geeignete Pflanzen für Deine Steingarten-Idee:

• Steingarten Blumen: Glockenblumen, Narzissen, Nelken, Strauchrosen
• Bodendecker für den Steingarten: Hornkraut, Blaukissen, Kissenginster, Teppichsedum, Alpen-Edelweiß, Himalaya-Schleierkraut
• Gräser: Chinaschilf, Schillergras, Pfeifengras, Präriegras, Blauschwingel,
• Steingarten-Stauden: Bleiwurz, Sommer-Enzian, Bitterwurz, Felsnelke, Silberdistel, Alpen-Aster, Färberkamille, Ochsenauge, Zwerg-Schwertlilie, Walzen-Wolfsmilch
• Zwerggehölze für den Steingarten: Zwerg-Rhododendron, Zwerg-Latschenkiefer, Blauer Kriechwacholder, Blauer Zwergwacholder

Sei bei Deinen Steingarten-Pflanzen also kreativ und tobe Dich nach Deinen Wünschen und Vorstellungen aus. Achte vor allem auf eine ausgewogene Mischung. Kombiniere Steingartenstauden mit Blumen für den Steingarten, Gräsern, Kräutern und Zwerggehölzen. Beachte hier vor allem die Blütezeiten, sodass Dein Steingarten das ganze Jahr über mit großartigen Farben begeistern kann.

2. Steingarten anlegen – Untergrund: Als nächstes musst Du den Untergrund Deines Alpengartens vorbereiten, um zwei Dinge zu vermeiden: Staunässe und Unkraut. Dazu hebst Du im ersten Schritt circa 30 cm Boden aus, entfernst sämtliches Unkraut inklusive Wurzeln und schaffst eine 20 cm dicke Drainageschicht. Diese besteht typischerweise aus Bauschutt, Kies, Sand und Erde. Erhalte dabei stets ein leichtes Gefälle und forme eine abwechslungsreiche Landschaft. Damit Steingarten oder Steinbeet auch wirklich makellos bleiben, folgt nun eine Schicht aus Unkrautvlies.

3. Steingarten anlegen – Terrassen: Auf der richtigen Basis kannst Du nun Deinen eigentlichen Steingarten gestalten und die Tat umsetzen. Erschaffe nun die typischen Steingarten-Terrassen mit verschiedenen Gesteinsschichten, die miteinander harmonieren. Fülle Zwischenräume mit Schotter, Sand oder Steinen auf und schließe Dein Werk mit genug Pflanzenerde, Kies und ab. Diese Schicht sollte circa 10 cm dick sein. Bei Bedarf kannst Du die fertigen Terrassen mit einer weiteren Schicht Unkrautvlies bestücken.

Häufig wird im Zusammenhang mit Steingärten von einer Gefahr für Umwelt und Artenvielfalt gesprochen. Dabei ist allerdings hervorzuheben, dass hier nicht Steingärten im traditionellen Sinn gemeint sind. Diese stellen mit ihrer Nachbildung einer alpinen Geländelandschaft durchaus einen Gewinn für die Natur dar. Gemeint sind eher sogenannte Steinwüsten, bei denen größere Flächen in Gärten und Vorgärten lieblos mit Steinen wie Kieselsteinen aufgeschüttet werden und in denen überhaupt keine Pflanzen zu finden sind. Die Probleme liegen dabei auf der Hand:

• Fehlende Nahrung & Nistplätze für heimische Tiere
• Schädigung des Stadtklimas durch sich aufheizende und wärmeabgebende Steinflächen
• Verdrängung heimischer Tier- & Pflanzenarten durch invasive Pflanzenarten

Entscheide Dich also zum Wohle der Natur für einen traditionellen Steingarten, der mit seiner Pflanzenvielfalt einen Gewinn für die Umwelt darstellt. Gerne kannst Du dabei auch den ökologischen Wert Deines Projektes durch Zusätze wie Insektenhotels erhöhen. Die Natur wird es Dir und Deinem Steingarten danken.