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Der große Bonsai Ratgeber für Anfänger & Profis rund um das Thema Kaufen, Pflegen und Schneiden des neuen Zierbaumes.
Die Kunst des Bonsais verbindet man automatisch mit Japan und erfreut sich auch in Deutschland großer Beliebtheit. Im Gegensatz zu der landläufigen Meinung, dass der Bonsai den Baum in der Schale bezeichnet, ist es aber das Gesamtkunstwerk Schale und Baum. Dieser ist ein alter, von Menschenhand geformter Baum, der durch die jahrhundertealte Tradition gärtnerischer Kunstfertigkeit klein gehalten wird. Der Bonsai ist also keine direkte Züchtung.
Als Bonsai bezeichnet man das künstlerische Arrangement von Schale und Baum.
Bonsaibäume sind keine Züchtungen, sondern gärtnerische klein gehaltene Bäume.
Die Bonsaikultur kommt aus China und hat sich von dort international verbreitet.
Bonsais zu pflegen ist aufwändig und erfordert viel Wissen und Erfahrung.
Bonsaibäume können über hundert Jahre alt werden und werden z.B. in Japan vererbt.
Die Kunst des Bonsais ist vergleichbar mit Malen, Musizieren oder Falten. Daher hat sich über die Jahrhunderte auch eine Meisterschaft entwickelt, die eine große Vielfalt an Formen, Baumarten und Arrangements hervorbrachte. Keine ist jedoch fertig oder vollkommen. Das Wort Bonsai ist kein zusammengesetztes Wort wie im Deutschen, sondern der Ausdruck für: “in einer Schale gepflanzt”.
Was sind pflegeleichte Bonsai-Arten?
Die pflegeleichtesten Arten sind immer die, die man auch in seinen Breiten kennt und Fehler großzügig verzeihen wie: Hainbuche, Ahorn, Lärche, Winterlinde, Wacholder oder Eibe sind Bonsais, die im Winter ruhen und keinerlei Pflege als einen kühlen dunklen Platz bedürfen. Aber auch tropische Bonsais können pflegeleicht und für Anfänger geeignet sein.
Der Bonsai kommt ursprünglich aus China, auch wenn wir in Europa Bonsais ausschließlich mit Japan in Verbindung bringen. Nachweisbar ist diese künstlerische Miniaturgestaltung schon 700 Jahre n.Ch. Damals nannte man die Technik, in Töpfen Zwergbäume zu ziehen, noch “Pun-tsai”.
Im Gegensatz zur heutigen, japanischen Kunstform, ging es in der chinesischen Tradition eher um die nachgebildete Natur. So nahmen die Bäume die Formen von allerlei Tieren und Phantasiegestalten an. In der Kamakura-Zeit vom 12. bis 14. Jahrhundert verbreiteten sich durch die vielen mongolischen, koreanischen, aber auch chinesisch-japanischen Streitigkeiten die Kulturen. Dadurch kam der Bonsai nach Japan. Die Verbreitung in der westlichen Welt ging fast ausschließlich von Japan aus, da die sozialistische Entwicklung Chinas weder diese alte Tradition pflegte, noch in wirtschaftlich-kulturellen Austausch mit dem Westen stand.
Sich heutzutage einen Bonsai zu kaufen, ist eigentlich sehr einfach. Zahllose Internetshops, aber auch Bau- und Gartenmärkte verkaufen vorgezüchtete Exemplare. Wir haben Ihnen die beliebtesten Bonsaiarten für Anfänger, Indoor und Outdoor zusammengegestellt. Lassen Sie uns gemeinsam eintauchen in die Welt der kunstvollen Pflanzengestaltung.
Als Anfänger-Bonsai eignet sich ein Baum, dessen Charakter größere Toleranzen erlaubt. Lichtmangel, Fehlschnitt, Wassermangel – alles Dinge, die am Anfang passieren und dem Baum nicht nachhaltig schaden, zeichnen einen Anfängerbonsai aus. Dennoch ist es wichtig, sich vor dem Kauf einige Fakten anzulesen, um zu wissen, worauf man sich einlässt. Ein Bonsai ist nie fertig, sondern ein lebendiges Kunstwerk, welches immerwährende Pflege und Zuwendung bedarf. Die nachfolgenden Top 10 Bonsais sind im Prinzip alle Indoor-Bonsais, was so viel heißt, dass sie nicht winterhart sind. Ansonsten ist die Bezeichnung indoor und outdoor irrelevant.
Der auch als IKEA-Bonsai verulkte Baum ist ein schöner und gut geeigneter Bonsai, der aufgrund seiner Eigenschaft, auch Luftwurzeln bilden zu können, sehr beliebt ist. (dazu braucht er aber nahezu 100% Luftfeuchtigkeit). Als Bonsai ist er deswegen so beliebt, weil der Gestaltungsspielraum sehr hoch ist und im Indoor-Bereich gut gedeiht. Seine immergrünen Blätter bilden schöne Baumkronen. Er ist nicht winterfest, leidet unter Zugluft und braucht viel Licht, Wasser bei Bedarf und einen regelmäßigen Schnitt. Parasiten sind nicht so sein Problem. Das Angebot vom Ficus Ginseng oder auch chinesischen Feigenbaum ist riesig.
Die Birkenfeige (Ficus Benjamina) ist dem Ficus Ginseng sehr ähnlich. Wir kennen sie meistens nur als Gummibaum. Daher weiß man, dass er im Prinzip pflegeleicht und relativ anspruchslos ist. Bei der Formung als Bonsai sollte man aber darauf achten, dass er sich möglichst früh verzweigt, so dass er nicht nur Höhe, sondern auch Breite entwickelt. An sich gelingt das gut. Die Birkenfeige braucht ausreichend Wärme und Licht, sie verträgt auch Heizungsluft ganz gut. Feuchtigkeitsschwankungen verträgt sie nicht so gut.
Liguster gehören zu den Ölbaumgewächsen und sind immergrün. Das deutet schon darauf hin, dass sie subtropische Standorte brauchen, je wärmer der Standort ist, desto mehr Licht und Wasser braucht er. An sich ist der Liguster pflegeleicht, sollte aber alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden, da seine Wurzel schnell wachsen. Als Zimmerbonsai (Indoor) ist für ihn Helligkeit sehr wichtig, wenn es draußen warm ist, kann er auch sehr gut draußen stehen. Allerdings muss man aufpassen, Kälte verträgt er nur schlecht, da er nicht winterhart ist.
Ursprünglich kommt der Geldbaum aus Südafrika und ist dementsprechend an Sonne und Hitze gewöhnt. Als Sukkulente eignet sich dieser Dickblatt-Baum sehr gut für zu Hause und auch für Anfänger, da er anspruchslos ist. Er ist immergrün und liebt gleichmäßige Wärme und viel Helligkeit. Und wie bei fast allen anderen Bonsais auch, kann er im Sommer gut draußen sein. Seine Blätter sind dick und immergrün und speichern viel Wasser. Bei guter Pflege blüht er auch, und dann duftet es angenehm süßlich.
Die Zimmertanne kommt, anders als der Name vermuten lässt, aus den Tropen. Daher eignet sie sich als Indoor-Bonsai. Aber auch sie mag es, im Sommer draußen zu stehen, da Wind und Regen sie widerstandsfähiger machen und den Schädlingsbefall reduzieren. Ansonsten braucht sie wenig Wasser, austrocknen sollte der Boden jedoch nicht. Regelmäßig beschnitten, wächst ihr Stamm in die Breite, ohne dass sie an Höhe zunimmt. Man sollte aber darauf achten, dass Krone und Wurzel immer ausgewogen sind. Alle zwei Jahre kann man sie umtopfen.
In diesem Absatz möchten wir Ihnen 5 Bonsaiformen vorstellen, die häufig bei der Bonsaigestaltung als Inspiration genutzt werden. Natürlich steht es Ihnen frei, Ihren Bonsai so zu gestalten und zu „biegen“ wie Sie es mögen. Aber Achtung: nicht jede Baumart lässt sich beliebig verformen, da das natürliche Wachstum berücksichtigt werden muss (Luftwurzeln etc.)
Halbkaskade (Han-kengai)
In der Natur kommt die Form der Halbkaskade bei Bonsai vor allem an Fluss- und Seeufern vor. Der Stamm wächst hier erst aufrecht und anschließend nach unten. Diese Form kann beispielsweise ganz einfach mit Bonsaidraht geschaffen werden, indem der Baum leicht in die gewünschte Richtung gebogen wird.
Besenform (Hokidachi)
Die Besenform ist eine sehr klassische Baumform, die wir zum Beispiel oft bei Laubbäumen sehen. Der Stamm ist gerade und verzweigt sich nach oben hin in alle Richtungen. Die Baumkrone ist rundlich und harmonisch mit dem Blattwuchs des Baumes. Auch in den Wintermonaten ist dieser Bonsai schön anzusehen.
Felsenform (Seki-joju)
Bei der Felsenform unterscheiden wir zwischen der „Felsenform auf Stein“ und „Felsenform über Stein“. In der Natur sind Bäume auf Felsen gezwungen, sich einen Weg zur nährstoffreichen Erde und Wasser zu suchen. Dies geschieht, indem sie mit ihren Wurzeln durch Felsen und Spalten schlüpfen.
Frei aufrecht (Moyogi)
Die frei aufrechte Bonsaiform ist die wohl am meisten verbreitete und klassischste Form. Der Stamm wächst in S-Form nach oben oder wir in diese Form gedrahtet. Der Stamm sollte unten dick und oben dünn sein, nur dann wird ein Gleichgewicht erzeugt.
Kaskade (Kengai)
Die Kaskaden-Bonsaiform ist einer der schwierigsten Formen, die erreicht werden kann bei der Bonsaigestaltung. In der Natur kommt sie nur an ganz steilen Klippen vor und Hobbygärtner brauchen viel Geduld, den Baum in diese Form zu biegen, da es komplett seiner natürlichen Aufwärtsbewegung entgegengeht.
Bonsai sind heutzutage sehr einfach erhältlich. Aber ob man wirklich geeignet ist, sich mit dieser Kunst auseinanderzusetzen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Meistens enden die gekauften Miniaturbäumchen wenige Monate später als vertrocknetes Fanal naiver Fehleinschätzung in der Biotonne. Es ist keine komplizierte Wissenschaft, aber der Bonsai braucht ein solides Grundwissen über Standort, Baumart und Pflegeaufwand, um dauerhaft zu erfreuen.
Bonsaikultur – ja oder nein? Bevor man sich auf die Reise begibt, sich über Bonsaiarten und Standortfragen auseinanderzusetzen, sollte man sich zuallererst fragen, wieviel regelmäßige Zeit man investieren kann. Macht es Spaß, sich immer wieder gärtnerisch und künstlerisch mit dem Bonsai auseinanderzusetzen? Versteht man die kontemplative Seite dieser Beschäftigung? Wie überbrückt man Urlaubszeiten? Und was ist das Ziel? Diese Fragen sind wichtig, im Vorhinein zu klären. Denn erst dann weiß man, worauf man sich einlässt, bzw. einlassen will.
Standort wählen (Indoor vs. Outdoor) Bevor man sich auf die Suche nach einem Bonsai macht, sollte man sich genau ansehen, wo man ihn stellen kann. Immer wieder wird zwischen Indoor und Outdoor unterschieden, was aber nicht ganz korrekt ist. Im Prinzip gibt es keine Bäume, die lieber im Zimmer wachsen als in der freien Natur. Indoor und Outdoor steht eher für klimatische Verhältnisse als für drinnen und draußen.
Pflegestufe (Leicht bis schwer)
Wie schwer es ist, einen Bonsai zu ziehen, hängt von vielen Faktoren ab. Sicherlich gehört der Standort dabei zu den wesentlichen Punkten. Weiterhin sind der Wachstumsgrad, die Wurzelverzweigung, die Stammdicke, eventueller Parasitenbefall und die Astverzweigung ausschlaggebend. Winterfeste Bäume (Outdoor) sind standortunabhängiger und daher vermeintlich pflegeleichter als tropische Bonsais (Indoor).
Budget festlegen
Wie teuer ein Bonsai ist, bestimmt in der Regel sein Alter. Als Sämling kann er mit wenigen Euro erworben werden, die Aufzucht ist aber zeitintensiv. Möchte man einen jungen Baum kaufen, der schon so aussieht wie ein Bonsai, sind 15 bis 35 € fällig. Mehrere hundert Euro kann es aber auch kosten, wenn man Bäumchen haben will, die schon mehr als zehn Jahre und mehr alt sind.
Händler finden
Ob im Baumarkt, im Internet, beim Fachhändler vor Ort – die Auswahl ist riesig. Dennoch ist es ratsam, gerade als Einsteiger auf folgende Punkte zu achten: Der Baum sollte nicht gepfropft sein (keine Farbunterschiede bei Stamm und Ästen), keine Spuren von Draht in der Rinde haben, die Wurzel sollte gleichmäßig ausgebildet sein und die Verästelung möglichst weit unten beginnen.
Einen Bonsai online zu kaufen, ist heutzutage bei guten Fachhändlern sehr gut möglich. Der Vorteil ist die große Auswahl und die verschiedenen Wachstumsgrade. Im Gegensatz dazu aber ist ein Vor-Ort-Kauf dann ratsam, wenn man selber noch Hilfe braucht, sich den Baum gut ansehen will und wenig Erfahrung mit Bonsais gemacht hat. Hier ist die fachkundige Betreuung fast wichtiger als der Baum selbst. Online können Sie Ihren gewünschten Bonsaibaum einfach in den Warenkorb legen, anschließend wird der Versand kalkuliert und der Baum wird in wenigen Werktagen direkt zu Ihnen nach Hause gesendet.
Ein günstiger oder teurer Bonsai unterscheidet sich in erster Linie im Alter. Nur wenige Arten sind wegen ihrer eher aufwendigen Haltung sehr teuer. Im Prinzip geht es um die künstlerische Gartenkunst, um echte Bäume kleinzuhalten. Daher bezahlt man diese professionelle Betreuung mit. Als Faustregel gilt also: Je älter der Bonsai, desto teurer.
Indoor-Bonsais bezeichnet man Baum und Pflanzenarten, welche relativ klein gehalten werden können und welche sich nach Bonsaikunst verformen lassen. Da diese Pflanzen sehr emfpindlich gegenüber großen Temperaturunterschieden und der Witterung sind, ist eine Haltung in der Wohnung oder im Haus optimal. Erfahren Sie folgend, welche Baumarten Indoor gehalten werden können.
Besonders beliebte Bonsais sind neben Exemplaren, die dicke und knorrige Stämme ausbilden, vor allem Bäumchen, die kleine Blüten haben. Der Fukientee ist ein solcher Baum. Seine kleinen, weißen Blüten bildet er ganzjährig aus, die sich zu roten Beeren als Fruchtstamm entwickeln. Wie die meisten Indoor-Arten braucht auch er viel Licht und Wärme (er kommt aus den indonesischen Tropen), mag es aber im Sommer auch draußen. Er bevorzugt Halbschatten. Außer einem regelmäßigen Beschnitt seiner Blätter ist er relativ anspruchslos.
Wer kennt ihn nicht aus den Bildbänden über Afrika und seine Landschaft, den Affenbrotbaum oder Baobab. Als Bonsai ist er wegen seiner Fähigkeit, einen besonders dicken Stamm zu entwickeln, sehr beliebt. Aufgrund seiner Herkunft aus den Savannen Afrikas, braucht er ihn, um viel Wasser zu speichern. Daher sollte man ihn höchstens alle zwei Wochen gießen. Die stark verzweigte und an Wurzeln erinnernde Krone ist ebenfalls besonders und sehr reizvoll. Sie braucht viel Licht und Wärme. Der Baobab sieht zwar unverwüstlich aus, aber Kälte unter 15° Celsius verträgt er nicht, daher eignet er sich auch nur als Indoor-Bonsai, der aber im Sommer gut draußen stehen kann.
Wie auch andere Zimmerbonsais kommt der Jadebaum aus den Tropen und kann sehr gut kultiviert und beschnitten werden. Gleichmäßig Licht und Wärme ist fast alles, was er benötigt. Natürlich geht es am Fenster, im Sommer aber auch gerne draußen auf der Terrasse. Winterfest ist er nicht, aber er kann doch erstaunliche einstellige Werte vertragen. Auch dieser immergrüne Baum speichert viel Wasser in den Blättern und bildet eine dichte Krone.
Schon gewusst? Geht es dem Jadebaum gut, blüht er rosafarben bis weißlich.
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Olivenbäume sind auch in der Bonsaikultur sehr beliebt. Seine mediterrane Herkunft verrät schon seine Ansprüche: viel Wärme, Sonne und wenig Wasser. Da er dazu auch Luftbewegung liebt, steht er in den warmen Monaten am liebsten draußen. Er ist an sich pflegeleicht, aber braucht die Luftzirkulation. Daher wächst ein ausschließlich im Zimmer kultivierter Baum meistens nur langsam und verhalten. Er hat immergrüne Blätter mit einem silbrigen Touch und kann Blüten und eben auch Früchte ausbilden. Seine knorrigen Holzanteile lassen ihn schon früh uralt aussehen.
Als subtropische und aus den feuchten Niederungen Südostasiens beheimatete Pflanze eignet sich der Junischnee hervorragend als Zimmerbonsai. Er steht mit Vorliebe auf Fensterbänken und Veranden, da er viel Licht (aber nicht zu sehr, Halbschatten wäre ideal) und Wärme benötigt. Aber auch er mag es, im Sommer draußen zu sein. Seine kleinen Blätter passen zur Bonsaikultur genauso gut wie die oberhalb der Erde wachsenden Wurzeln. Daher ist auch hier reichhaltiger Gestaltungsspielraum mit Steinen oder Moosen. Der Junischnee macht seinem Namen alle Ehre und blüht in den Sommermonaten weiß. Er braucht aber echte Winterruhe.
Die Steineibe ist, wie man schon am Namen vermuten kann, immergrün und wächst langsam. Er eignet sich gut als Zimmerbonsai, da er viel Helligkeit und Sonne benötigt, gleichzeitig aber Wärme auch als Heizungsluft verträgt. Winterhart ist er nicht. Und wenn die Sonne zu sehr, werden die Blätter braun. Ansonsten ist er relativ anspruchslos, verträgt Schnittfehler und sollte sowohl als männlicher als auch weiblicher Baum gepflanzt werden, erst dann können die Blüten auch die pittoresken Früchte tragen.
Avocados kennt man in erster Linie als Kernfrucht mit sehr eigenem, aber wohlschmeckendem grünem Fleisch. Aber neben einer Guacamole gibt es auch den Baum der Frucht, der sehr schön als Bonsai ist. In der Natur ist die Avocado ein sehr großer und breiter Baum, als Bonsai muss man eine gute Proportion erst einmal hinbekommen. Daher ist dieser Baum nur für Profis geeignet. Regelmäßiges Schneiden an empfindlichen Stellen wie Wurzeln und Trieben braucht Erfahrung und Ausdauer. Am besten gedeiht er windgeschützt draußen mit einer Überwinterung im Keller.
Der Granatapfel ist neben seinen vielen Tugenden als Heilpflanze, als wohlschmeckendes Obst und als schöne Frucht auch in der Mythologie und Religion eine wichtige Pflanze. Denn sie gilt als Symbol für Fruchtbarkeit, Blut und Macht, aber auch für Leben und Tod. Der Baum ist immergrün und bildet orangefarbene Blätter aus. Er benötigt wie die meisten Bonsais viel Licht (ohne, dass die Sonne zu stark ist), Wärme und Wasser je nach Verbrauch. Das kann im Sommer hoch sein, im Winter sehr wenig. Winterhart ist der Granatapfel nicht.
Der Flammenbaum ist ein Gartenjuwel, der vor allem wegen seiner feuerroten Blätter sehr beliebt ist. Daher wundert es nicht, dass er auch als Bonsai kultiviert wird. Aber er eignet sich sehr wenig als Minibaum. Daher muss man viel Geduld, Können und einige Tricks haben, um ihn zum Bonsai zu zwingen. Der Standort ist dabei kein Problem, Sommer, Sonne, Luft und Wasser wie bei fast allen anderen Bonsais reichen aus. Aber radikale Schnitte aller überflüssigen Triebe im Frühjahr sowie der zu großen Blätter sind enorm wichtig.
Über die Bezeichnung und Unterscheidung von Outdoor und Indoor kann man geteilter Meinung sein, Fakt ist aber, dass es natürlich auch Bonsai-Bäume gibt, die winterhart sind und sich daher für den Garten eignen. Diese sind in erster Linie unsere heimischen Arten, da sie unserem Klima angepasst sind. Hierzu zählen also alle Baumarten, die wir auch in groß kennen, also Eiche, Kastanie, Birke und Linde, Ahorn, Buche, Weide, alle Arten von Obstbäumen, gerne auch Nadelhölzer bis hin zu ihrem amerikanischen Verwandten, dem Mammutbaum. Hier liegt der paradoxe Reiz darin, dass er eigentlich ein besonders hoher Baum ist, der als Bonsai besonders klein bleibt. Winterhart heißt nicht zwangsläufig, dass sie auch extremer Kälte trotzen können, ein externer Frostschutz ist hilfreich.
Ahornarten gibt es viele, und sie unterscheiden sich auch deutlich in Wuchs, Blattform und Größe. Als Bonsai eignen sich aber alle gut, da Wurzeln und Stamm sehr schnell wachsen. Bei regelmäßigem Rückschnitt ist die Pflege und der Erhalt eines Ahornbonsais eigentlich sehr einfach. Je feiner das Blätterkleid, desto edler – daher ist der japanische Fächerahorn sehr beliebt, romantische Laubfärbung im Herbst inklusive. Zu viel Sonne, zu viel Wind und zu extreme Kälte mag er nicht. Alles andere toleriert er großzügig.
Tja, die Ulme. Als Sorgenkind Mitteleuropas gilt sie schon fast als ausgestorben. Einst aus China importiert, richtete der Pilz Ophiostoma ulmi verheerende Schäden in Mitteleuropa und Nordamerika an. Paradoxerweise sind die ostasiatischen Ulmen ihm gegenüber resistent, so auch als Bonsai. Sie sind beliebt, anspruchslos und gedeihen ohne extremen Frost auch draußen im Garten. Durch regelmäßigen Schnitt verzweigen sie stark. Wärme, Licht und Nässe vertragen sie gut. Die Ulme hat durch ihre asymmetrischen Blätter ihren ganz besonderen Reiz.
Alle Obstbäume eignen sich auch als Bonsais sehr gut. Die Kirschblüte ist in Japan berühmt und auch als Bonsai ein besonders schöner und prächtiger Baum. Aber um die tiefroten bis weißen Blüten überhaupt zu sehen, braucht der Baum eine gewisse Pflege. So muss er mindestens einen Monat dunkel und kalt (<6° Celsius, aber kein Frost) stehen, um zu regenerieren. Ansonsten ist ein heller und warmer Standort mit genügend Feuchtigkeit ausreichend. Die Kirsche blüht zwischen Ende April und Ende Mai.
Europäische Nadelhölzer eignen sich als Bonsai gut, da sie leicht zu beschneiden sind, schnell wachsen und wenig Ansprüche an den Standort stellen. Ihr Stamm ist rau, rissig und sieht interessant nach Alter und Charakter aus. Demzufolge ist gerade auch die Kiefer sehr beliebt. Sie braucht viel Licht, kann Frost vertragen und gedeiht am besten draußen. Nur bei tiefem Bodenfrost sollte der Wurzelbereich abgedeckt werden, damit sie nicht vertrocknet. Bei guter Pflege bilden die kleinen Nadelbüsche eine deckende Krone.
Die feinen Nadelpolster des Wacholderbaumes sind auch als Bonsai sehr beliebt und sehen bei guter Pflege fantastisch aus. Aber der Wacholder eignet sich auch als Totholz zur Dekoration. Als typisches Konifere wächst er langsam und braucht daher keine spezielle Pflege. Er liebt warme und sonnige Standorte, überwintert aber auch bei lang anhaltenden Minusgraden. Zwar ist eine regelmäßige Bewässerung für das Wachstum hilfreich, Trockenheit jedoch macht ihm nichts aus. Je mehr Licht er hat, desto heller werden seine Nadeln.
Birken sind Bäume, die wir mit lichten und feuchten Wäldern verbinden und durch ihre Rinde etwas ganz besonderes ausstrahlen. Auch in der Bonsai-Kultur sind sie beliebt. Sie sind winterhart und widerstehen selbst ungemütlichen Standorten mit viel Wind und Regen. Dennoch ist die Birke kein Anfängerbaum, da sie immer wieder die wichtigen unteren Zweige abwirft. Daher muss sie sehr sorgfältig geschnitten und verdrahtet werden. Braune Blätter deuten auf zu viel Sonne hin. Das Arrangement wird meistens etwas schräg wie bei Krüppelbirken angelegt.
Der Mammutbaum ist als „General Grant Tree“ weltberühmt geworden und gilt als einer der größten, dicksten und ältesten Bäume der Welt. Als Bonsai sind die Sequoias aber auch geeignet und beliebt. Denn sie wachsen schnell, sind pflegeleicht und winterhart. Wie bei unserer Lärche verfärben sich beim Mammutbaum die Blätter im Herbst und fallen ab. Helligkeit und Wärme sind wichtig, pralle Sonne hingegen mag er nicht. Die Äste bleiben immer elastisch, warum man den Baum zu den abenteuerlichsten Formen gestalten kann.
Stechpalmen gehören zu den Gewächsen der submediterran-subozeanischen Florenelementen und sind daher unseren Breiten vorzüglich angepasst. Sie wächst langsam und lässt sich leicht pflegen. Ihre immergrünen dunklen Blätter kontrastieren gut mit ihren roten Beeren. Sie braucht Luft, Sonne, Wärme, Regen und Wind, also alles, was sie nur draußen optimal bekommt. Ihre Beeren sind giftig und können u. a. Übelkeit und Erbrechen hervorrufen. Aber man kann sie auch rösten und als Kaffeeersatz verwenden. Johann Wolfgang von Goethe verwendete das Holz für seinen Wanderstab.
Bonsai Ideen für den Garten
Stöbern Sie durch unsere Gartenideen und entdecke Sie eine Vielzahl an Beispielen mit Bildern, wie Sie einen oder mehrere Bonsai gekonnt in Ihren Garten einsetzen. Ob in Bonsaischale, Bonsaitopf oder in der Erde, die Entscheidung liegt bei Ihnen.
Der Buchsbaum ist immergrün und als Gartenpflanze und Beetbegrenzung schon lange bekannt. Er eignet sich sehr gut als Bonsai, da die karibischen Arten durch ihr dichtes Blattwerk gut zu formen sind. Das in abenteuerlichen Formen verdrehte Holz sieht zudem sehr alt und individuell aus. Er braucht Sonne und Wärme und viel Wasser (also im Sommer draußen), ist nur bedingt winterhart (> 0° Celsius) und gilt als pflegeleicht und für Anfänger geeignet. Der zur Zeit grassierende Buchsbaumkrebs Volutella buxi kann ein Problem werden.
Der Ginkgo biloba ist ein besonderer Baum, gilt er doch als lebendes Fossil, da er der einzig überlebende Vertreter der Ginkgoales ist und schon in Urzeiten auf unserer Erde wuchs. Aus China brachten die Europäer den Baum Mitte des 18. Jahrhunderts nach Europa. Als Bonsai gedeiht er am besten ganzjährig im Freien. Halbschatten bis sonnig, warm und winterhart sind gute Voraussetzungen für ein langes Bonsaiglück. Nur vor starken Frösten sollte man seine Wurzeln schützen. Seine sommergrünen Blätter sind von ihrer Form her einzigartig.
Mit ihren wunderschönen samt-rosafarbenen Blättern zählt die Azalee zu den blütenprächtigsten Bonsaibäumen. Aber nicht nur das zeichnet diese Rhododendronart aus, sondern auch ihre Anspruchslosigkeit gegenüber Pflege, Schnitt und Standort. Viel Sonne, aber auch extreme Kälte verträgt sie gut. Ihre Blätter fallen im Winter ab, aber sie gedeihen dafür im Frühjahr um so prächtiger. Die kleinen Sträucher verholzen stark und wirken schnell wie uralte Bäume. Nur die Rinde ist verletzungsanfällig und sollte beim Drahten oder Schneiden nicht verletzt werden.
Die Hainbuche kennen wir als einen der schönsten Laubbäume in unseren Wäldern. Vor noch nicht allzu langer Zeit (ca. 6.500 Jahre) bedeckten Buchen fast die Hälfte des gesamten europäischen Kontinents. In der Schorfheide-Chorin gibt es den größen Tiefland-Buchenwald der Erde. Als Bonsai ist die Hainbuche sehr beliebt. Sie ist pflegeleicht, gedeiht ganzjährig draußen und verträgt verschiedene Zuschnitte. (daher auch gerne als Hecke gepflanzt). Besonders schön sind ihre ovalen und am Rand in kleinen Zacken auslaufenden Blätter, die sich im Herbst wunderbar golden färben.
Der südafrikanische Blauregen (Glyzinie) ist, wie auch die Azalee, besonders wegen ihrer vielen Blüten beliebt, die violett bis blau blühen und herrlich duften. Als Bonsai beliebt, braucht er im Freien viel Sonne und Wärme. Im Winter sollte er aber dunkel, kühl und vor Frost geschützt stehen. Er wächst zierlich und gerade, und seine Blüten hängen wie Trauben herab. Trotz aller Schönheit sollte man unbedingt den Bonsai von Kindern fernhalten, weil die Blätter und Blüten sehr giftig sind.
Die Eiche ist wie die Buche ein typisch europäischer und in der deutschen Volkskunst oft benannter Baum. Sie steht für Stärke, Alter und Macht. Sie kann als Bonsai so geschnitten werden, dass sie wie ein alter Parkbaum aussieht. Sie braucht Wärme, Sonne (nicht zu viel) und eine gute Luftzirkulation und eignet sich dementsprechend nicht als Zimmerpflanze. Sie gilt zwar als winterhart, aber da die Wurzeln eines Bonsais nur sehr wenig von Erde bedeckt werden, können sie schnell erfrieren.
Die Kastanie ist bei vielen sehr beliebt wegen ihrer schönen braun-glänzenden Früchte. Als Bonsai ist es schon schwieriger, da sie sehr große Blätter ausbildet. Wenn die Kultivierung gelingt, ist sie aber ein Juwel. Auch sie ist wie ihre Laubbaumkollegen winterhart und braucht Sonne, Wärme und viel Luft. Und auch hier gilt, dass die Wurzelballen vor Frost geschützt werden müssen. Die Kastanie braucht einen kundigen Schnitt direkt über der Knospe, so dass sie sich gut verzweigt und ihre späteren Austriebe stärkt.
Die Trauerweide als Bonsai ist genauso eigenwillig wie ihre große Verwandte. Ihre Zweige hängen bis an den Boden. Aber nur, wenn sie regelmäßig zurückgeschnitten werden. Sie bildet kleine Kätzchen aus. Ihre Anforderungen sind viel Sonne und nur bei zu intensiver Bestrahlung etwas Halbschatten, damit die Blätter nicht verbrennen. Ansonsten braucht sie Luft und genügend Feuchtigkeit. Ihre kleinen Blätter kommen natürlich dem Bonsai zugute. Insgesamt sollte der Baum aber schon sehr früh geformt werden, damit die sehr langen Zweige nicht brechen.
Im Prinzip ist die Liste noch sehr lang, welche Baumarten sich alle als Bonsais eignen und welche Anforderungen an die Kunstform Bonsai gestellt werden. Als erstes sollte es ein Baum sein, der noch zu große Blätter hat, der gut verholzt, regelmäßig beschnitten und genügend Äste ausbildet und dessen Wurzeln sich der Schale anpassen können. Zweitens geht es immer um ein Gesamtkunstwerk von Schale, Baum und Form. Und das erfordert manchmal viele Versuche, um die richtige Pflanze für die gewünschte Form zu finden.
Weitere Bonsai Arten sind zum Beispiel:
Es gibt vermehrt künstliche Bäumchen, die mit einer Schale einen Bonsai nachbilden. Sie bestehen aus verschiedenen Kunstfasern und lassen sich entsprechend gestalten (aber naturgemäß nur einmal). Ihre Preise reichen von wenigen Euro bis zu wirklich teuren Exemplaren. Ihr täuschend echtes Aussehen kann aber dennoch nicht verhindern, dass das Erlebnis eines Bonsais, nämlich der Wandel, die Veränderung und der Pflegeaufwand fehlt. Einen Bonsai zu haben, heißt auch, eine immerwährende Beschäftigung mit einem Lebewesen zu haben. Ein Plüschhund ersetzt auch keinen echten Hund. Und so ähnlich ist es mit künstlichen Bonsais. Als Dekoration ganz nett, als ein Stück fernöstlicher Gartenkultur nicht geeignet.
Diese künstlichen Bonsai gibt es:
Zur Bonsaipflege gehören verschiedene Stadien und Kapitel. Als erstes wäre da die Standortfrage, die je nach Jahreszeit variieren kann. Als nächstes sollte ein Bonsai-Stil oder eine Bonsaiform überlegt werden, die a) zum Baum passt und b) für einen machbar ist. Dazu ist immer das Ensemble von Schale und Baum zu betrachten. Dann muss er regelmäßig geschnitten, gedüngt, verdrahtet und umgetopft werden. Aber das ist alles nur Theorie, wenn man sich noch nicht für einen Baum entschieden hat. Denn eine gute Pflege kann nur baumspezifisch erfolgen.
Auf das kommt es bei der Bonsaipflege an:
1 Standort
Der Standort entscheidet entweder die Baumart, oder der Baum entscheidet den Standort. Die meisten Bonsais lieben Wärme, Sonne, aber nicht zu krass, und eine angepasste Feuchtigkeit. Frische Luft ist immer gut. Da die Wurzeln nur sehr dünn oder gar nicht durch Erde geschützt sind, vertragen die meisten Bäume keine Minusgrade.
2 Luftfeuchtigkeit
Zu viel lässt die Bäume faulen, zu wenig, sie vertrocknen. Am besten richtet man sich immer danach, woher die Bäume kommen. Gerade bei feuchteren Umgebungen können sich Schimmelpilze und andere Schädlinge bilden, die den Baum absterben lassen. Daher kann auch ein feuchtigkeitsliebender Baum eher trockene Luft aushalten, wenn er regelmäßig besprüht wird.
3 Gießen & Düngen
Beim Gießen gilt nicht mehr das alte Gesetz der Regelmäßigkeit. Sondern nur gießen, wenn die Erde angetrocknet ist. Der Wurzelballen sollte nicht unter Wasser stehen (Ausnahmen bestätigen die Regel, evtl. Mangroven), andererseits sollten die Blätter nicht trocken sein (außer in der Winterruhe). Wenig Erde heißt regelmäßig Düngen, vor allem mit Phosphat, Kalium und Stickstoff.
4 Temperatur
Die meist Wärme liebenden Bäumchen wachsen umso schneller, je wärmer es ist (RGT-Regel). Daher spielt die Temperatur eine große Rolle, da sie den Stoffwechsel der Pflanze bestimmt. Jegliche Übertreibung ist daher kontraproduktiv. Wenn der Bonsai Winterruhe in einem dunklen und frostsicheren Keller hält, sollte er möglichst kühl stehen, um den Stoffwechsel zu verlangsamen.
5 Boden
Der Boden bei Bonsai-Bäumen ist enorm wichtig. Denn er hat deutlich weniger Erdmengen im Topf als in der Natur. Daher sind Nährstoffe schnell verbraucht. Die Erde sollte daher öfter erneuert und gedüngt werden. Sie muss Wasser gut aufnehmen und speichern und luftig sein, damit die Wurzeln nicht schimmeln. Oft verwendet man Mischungen aus Humus und Kies.
6 Drahten
Das Drahten spielt bei der Gestaltung von Bonsais eine wichtige Rolle, erlaubt es doch, dadurch Formen zu erzielen, die nur durch Beschnitt nicht zu erreichen sind. Aber auch das unterliegt einer gewissen Mode. Heutzutage gilt die Regel, dass man nur drahtet, wenn es nicht anders geht. Natürlichkeit geht vor Extravaganz.
Übersicht mit Werkzeugen & Utensilien, die man üblicherweise zur Bonsaipflege braucht:
Einen Bonsai zu pflanzen oder umzutopfen, ist an sich nicht schwierig. Man sollte aber aufpassen, dass man nicht seine Wurzeln beschädigt. Daher empfiehlt es sich, alles gut vorzubereiten und die entsprechenden Gerätschaften bereit zu legen. Dazu zählen ein Messer, eine kleine Schaufel und eine Kombizange, um einen eventuellen Draht durchzuschneiden.
Tipp: Um die Erde gut abzubekommen, empfiehlt es sich, sie mit einem Plastiklöffel oder Schaschlikspieß abzukratzen. Bitte den Baum nicht zu sehr schütteln oder zu stark klopfen.
Natürlich sind Erdmischungen so verschieden wie die darin wohnenden Bonsais und ihre Besitzer. Dennoch eint die Pflanzen, dass sie Wasser und Nährstoffe zum Leben brauchen, was sie mit ihren Wurzeln aufnehmen. Eine gute Mischung für Outdoor-Bonsais, die meistens verwendet werden kann, besteht aus: 1 Teil Humus, 1 Teil Torfersatz, 1 Teil Mineralsubstrat (gerne auch Bimskies, ein poröses Vulkangestein)
Die Nährstoffe in der wenigen Erde um die Wurzeln verbrauchen sich schnell. Daher muss der Nährstoffmangel durch Düngung ausgeglichen werden. Bei einem hohen mineralischen Erdanteil (bspw. viel Bimskies und Akadama und Kanuma) sollte demgegenüber viel organischer Dünger gegeben werden. Bei einem sehr hohen Torfanteil ist natürlich mineralischer Dünger empfehlenswert.
Es gibt aber auch depotabgebende Dünger, also Langzeitdünger als Pellets, die durch das Gießen immer ein wenig Substrat abgeben. Sie halten vier bis sechs Wochen.
Einen Bonsai umzutopfen gehört zu den regelmäßigen Pflegeaufgaben und ist äußerst wichtig für sein Wachstum. Beim Umtopfen werden alte Wurzelteile entfernt, um die Wurzel zu kräftigen. Doch wann sollte man umtopfen?
Bei Laubbäumen eignet sich dafür sehr gut das Frühjahr, bei Nadelbäumen der Herbst. Alle restlichen Bonsais, besonders die tropischen und subtropischen Arten, können das ganze Jahr umgetopft werden.
Wie alles bei der hohen Kunst des Bonsais ist natürlich auch das Gießen nicht nur Wasser nachfüllen, sondern erfordert Fingerspitzengefühl und Pflanzenkenntnis. Manche Bäume brauchen regelmäßige Zuwendung, manche vertragen Nässe nur, wenn sie danach „lechzen“. Grundsätzlich sollte die Erde nie austrocknen, aber auch nie im Wasser stehen. Da Bäume im Allgemeinen ihr Wasser über die Blätter verdunsten, brauchen sie weniger Wasser, wenn sie wenige Blätter haben. Beim Gießen direkt auf den Ballen sollte man vorsichtig sein und genau kontrollieren, ob das Wasser auch bis unten ankommt, lieber nach fünf Minuten nochmal ein wenig nachgießen. Ansonsten eignen sich auch Brausen und automatisierte Systeme für eine optimale Bewässerung.
Einen Bonsai kann man auch selbst aus einem Sämling züchten bzw. ziehen. Dazu bedarf es aber Übung und Erfahrung. Man nimmt ein Blatt oder einen Ast und steckt sie in den Erdboden in der Hoffnung, dass sie Wurzeln bilden. Ebenfalls kann ein Bonsai mit Samen gezogen werden. Folgend eine kleine Anleitung:
Es dauert mehrere Jahre, bis eine gestaltungsfähige Pflanze entsteht. Aber es hat den Vorteil, dass man viel über die Kultivierung und Gestaltung von Bonsais lernt.
Hunderte von Büchern, Zeitschriften, Literatur und natürlich unzählige Bonsaifachforen, Onlinemagazine und Websites widmen sich dem Thema Bonsai. Die wichtigsten haben wir Ihnen hier kurz und knapp zusammengestellt.
Anbei einige ausgewählte Print- und Online-Produkte:
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Das Schneiden eines Bonsais ist der wichtigste Gestaltungsspielraum. Denn mit einem regelmäßigen Beschnitt kann man den Baum klein halten, die Verästelung forcieren und auch der Form des gesamten Baumes eine Richtung geben. Daher empfiehlt es sich als erstes, vor jedem Umtopfen sowohl die Wurzelmasse als auch die Blätter und Triebe zurückzuschneiden. Ziel ist, dass das Verhältnis Wurzel – Krone wieder ausgewogen ist und die Blätter wieder mit genügend Feuchtigkeit versorgt werden. Aber auch wenn nicht umgetopft wird, empfiehlt es sich, Triebe und Knospen regelmäßig zurückzuschneiden. Je wärmer und heller es ist, desto mehr wächst der Baum, ergo, desto mehr kann man schneiden. Grundsätzlich ist öfter wenig schneiden besser als selten viel.
Arten von Schneidetechniken im Überblick
Die Baumkrone des Bonsais, besonders die der Laubbäume, ist für die insgesamt Form ein wichtiger Bestandteil. Daher ist ein Gestaltungsschnitt an der Krone oft notwendig. Aber auch gesundheitlich ist es wichtig, die Blätter zu stutzen, um das Wachstum des Baumes zu unterstützen. Mit dem Kronenschnitt kann man steuern, wie dick der Stamm wird (seltener Schnitt – dicker Stamm) und wie verzweigt die Krone mit kleinen Ästchen ist (seltener Schnitt – wenig Verzweigung).
Als Formschnitt bezeichnet man die Bewahrung der Größe des Bonsais. Da er mit seiner Schale ein Kunstwerk ist und nicht verwildern soll, dient der Formschnitt dazu, die gewünschte Größe und insgesamt Form herzustellen und beizubehalten. Darunter versteht man auch, den Bonsai möglichst klein zu halten und ihn dennoch wie einen großen Baum aussehen zu lassen. Nadelhölzer werden im Herbst geschnitten, Laubbäume im Frühjahr. tropische und subtropische Zimmer-Bonsais können das ganze Jahr über geschnitten werden.
Im Gegensatz zum Formschnitt, bei dem es in erster Linie um die Größe des Baumes und die Bewahrung der allgemeinen Form geht und regelmäßig stattfinden muss, ist der Gestaltungsschnitt einmalig oder selten. Hierbei werden große Teile der Pflanze abgeschnitten, um die äußere Form zu geben, wie der Bonsai aussehen soll. Der Gestaltungsschnitt sollte aufgrund seines großen Eingriffs nur außerhalb der Wachstumsperiode durchgeführt werden. Dabei werden alle alten, vertrockneten und abgestorbenen Blätter und nicht mehr formbare Triebe und Äste abgeschnitten.
Die Wurzeln eines Baumes haben ungefähr die gleiche Größe wie die Krone. Der Bonsai muss, ähnlich wie sein großer Verwandter, immer das richtige Verhältnis von Krone und Wurzel haben. Da die Bonsaischale sehr klein ist, muss auch die Wurzel entsprechend klein gehalten werden. So bleibt auch der Baum klein. Der Wurzelschnitt ist auch notwendig, damit die Wurzeln sich nicht gegenseitig ersticken. Das heißt, man sollte die Wurzeln regelmäßig schneiden und gleichzeitig Erde und Substrat, eventuell auch die Schale wechseln.
Welches Zubehör gibt es für Bonsais?
Wie immer bei Hobbys und Leidenschaften gibt es eine sehr große Anzahl an Werkzeugarten und Werkzeugen. Genauso breit wie das Angebot an Baumart, Baumform und Anspruch ist auch das Angebot an Bonsaizubehören und Zubehör-Sets. Allein die verschiedenen Scheren können einen schon verwirren. Da gibt es die Blattschere (Bonsai-Schere), die Universalschere, den Blattschneider und die Wurzelschere. Wichtig beim Drahten sind Zangen, so z. B. die Konkavzange, die Knospenzange, die Jinzange, die Wurzelzange, die Drahtzange und die Spaltzange. Weiterhin gibt es Pinzetten, Wurzelkrallen, Schaufeln, Siebe, Stäbchen, Besen und Zwingen. Natürlich auch Draht, Brausen und allerlei Standorte wie Kältehaus etc. Doch die wichtigsten sind:
Der Bonsaitopf ist eine nur eine Sonderform der Bonsaischale, wird aber auch als Bonsaischale geführt. Anders verhält es sich mit dem Pflanztopf, einem Untertopf, der UV-resistent ist und Feuchtigkeit durchlässt. Er sorgt für den nötigen Luftaustausch, da er an den Schalenrand und -boden den nötigen Abstand schafft und Verfaulungen vorbeugt.
Die Bonsaischale ist neben dem Baum der wichtigste Teil der Bonsaikultur. Nur sie und der Baum in Kombination ergeben den Bonsai. Wie der Rahmen eines Bildes setzt sie das Bäumchen, die Formgebung und die Gestaltung in Szene. Es gibt tausende Formen und Arten, hier entscheiden neben Baumart, Geschmack und Formungswille.
Wo finde ich Bonsaigärten in Deutschland?
Es gibt in Deutschland eine Menge japanischer Gärten, die landschaftlich reizvoll die japanische Gartenkultur in Szene setzen. Neben sehr großen Bonsais gibt es meistens auch kleine Ausstellungen oder Exponate. Viele von ihnen befinden sich innerhalb von zoologischen Gärten. Eine Übersicht über japanische Gärten in Deutschland findet man beispielsweise hier. Der Japanische Garten von Kaiserslautern beispielsweise beherbergt eine große Sammlung von Bonsais. In Heidelberg gibt es ein Bonsai-Museum, in Düsseldorf eine Bonsai Werkstatt mit angebotenen Seminaren, Exponaten und Schulungen. Ein besonderes Highlight befindet sich zwar nicht in Deutschland, aber in Österreich, das Seebodener Bonsaimuseum.
Die wichtigsten Infos über Bonsai zusammengefasst
Bonsais sind eine gartengestalterische Kunstform, wo Natur (der Baum), Kunsthandwerk (Schale) und Kreativität (Gestaltung) aufeinandertreffen und gemeinsam ein lebendiges Exponat erschaffen. Die Lebendigkeit benötigt fortwährende Pflege, weshalb es als lebendiges Kunstwerk niemals fertig ist, sondern in seiner Veränderlichkeit sowohl Kunst nach außen als auch Kontemplation nach innen sein kann. Bonsai ist eine Lebenseinstellung und keine Dekoration.
Die ganze Natur ist eine Melodie, in der eine tiefe Harmonie verborgen ist.
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Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet Bonsai?
Der Begriff selbst ist japanischen Ursprungs und bedeutet so viel wie “Anpflanzung in der Schale”. Die Kunstform selbst ist älter und kommt aus China. Sie bezeichnet eine Art von Pflanzengestaltung, bei der in Kleinform Bäume und Sträucher sowohl draußen als auch in Räumen in Schalen gezogen und sowohl in ihrem Wuchs begrenzt als auch künstlerisch geformt werden.
Wo kann ein Bonsai gekauft werden?
Einen Bonsai kann man mittlerweile fast überall kaufen. Spezielle Gärtnereien bieten vorgezüchtete Bonsais genauso an wie Baumärkte und Gartencenter. Aber die Qualität und die Auswahl der Bäume und Schalen ist sehr verschieden. Je nach Alter, Baumart und Schale zahlt man in der Regel zwischen 20 und 200 €. Nach oben gibt es keine Grenzen.
Was muss bei der Bonsaipflege beachtet werden?
Vier Dinge sind bei einem Bonsai zu beachten: der Standort, das Substrat und die Erde, der Beschnitt und die Verdrahtung, die Feuchtigkeit. Je nach Baum ist das verschieden. Dennoch sind sie empfindlicher als andere Pflanzen, da sie prozentual weniger Erde oder Substrat haben, in der sie wurzeln. Daher ist Regelmäßigkeit in Pflege und Beschnitt essenziell.
Wie viel kostet ein Bonsaibaum?
Die Kosten für einen Bonsaibaum sind sehr verschieden. Das ist abhängig vom Pflegezustand, Alter, Baumart und Schale. Vor allem das Alter des Baumes spielt dabei eine übergeordnete Rolle. Ein 20-jähriger Bonsai kann so schnell mal 500 € und mehr kosten. Dennoch gibt es auch schnellwachsende Arten, die man schon für 20 bis 50 € bekommt.
Welche Erde braucht ein Bonsai?
Im Prinzip wenig. Der Boden eines Bonsais besteht aus einer Mischung aus Substrat, Humus und Erde, verschieden je nach Baumart und Schalengröße. Das Substrat spielt dabei eine wichtige Rolle für die Durchlüftung und Wasserspeicherung. Oft wachsen Wurzeln auch oberhalb der Erdschicht, weswegen sie besonders empfindlich sind. Insgesamt braucht ein Bonsai viel weniger Boden als andere Topfpflanzen.